Bevor wir anfangen zu drechseln, ein Beitrag zum Thema „saubere Luft“.
Ein bischen feiner Staub entsteht immer, auch wenn das Eisen noch so gut schneidet, deshalb habe ich hinter der Drechselbank einen Raumluftfilter angebracht.
Auf Stufe 1 ist er kaum zu hören, saugt aber zuverlässig die feinen Stäube ab, die beim Drechseln entstehen. Nach 1 bis 2 Stunden ist er richtig weiß vor Staub, d.h. er hat seinen Dienst getan.
Und da immer zu wenig Platz ist, habe ich ein Brett mit Löchern davor gehängt, auf dem ich kleine Dinge schnell mal ablegen kann.
Als Rohling verwende ich 62 mm Holzscheiben, die ich auf der Kreissäge abgesägt habe.
Die Scheibe passt genau in 62er Spannbacken, nicht mit Schwalbenschwanz, sondern gerade, damit keine Abdrücke entstehen.
Zuerst die Kreiselspitze mit dem Schaber. Die Spitze ist innenliegend, d.h. sie schaut aus dem Kreiselkörper nicht heraus.
Aussen ganz leicht wegnehmen, damit das Holzstück sauber rund ist.
Ein bischen drüber schleifen, und die Kante etwas brechen.
Dann das Werkstück umspannen, und die obere Seite des Kreisels drechseln.
Mit dem Meissel eine Zentrierbohrung anbringen, damit der Bohrer nachher genau weiß, wohin er schneiden soll.
Für Kreiselstiele verwende ich generell einen 6 mm Bohrer.
Da ich ihn immer wieder mit der Körnerspitze austauschen muß, habe ich ihm eine Halterung verpasst, die den gleichen Durchmesser hat. Es ist einfach nervig, das Bohrfutter bei jedem Kreisel von 13 mm auf 6 mm zuzudrehen, und dann wieder auf.
Für die optimale Lochtiefe sorgt ein draufgeschobenes Holzröhrchen, dass den Bohrer nur soweit herausschauen lässt, wie erforderlich. Ich kann also einfach bis zum Anschlag bohren.
Bei langsam laufender Maschine etwas Holzleim reindrücken.
Mit meiner „negativen“ Körnerspitze drücke ich dann den Kreiselstiel in den Körper.
Mit der linken Hand den Stiel halten und mit der Pinole bei geringer Drehzahl reindrücken.
Das geht bei laufender Maschine besser, als wenn sie steht.
Fertig.
Nun könnte man den Kreisel noch wachsen, in diesem Fall wird er aber bemalt, das wird aber ein anderes Thema, genauso wie das Drechseln der Kreiselstiele.
Noch die Funktionsprüfung … ok, der Nächste bitte.
Gruß Thomas
Hallo Thomas,
dass die Kreiselspitze nicht aus dem Kreiselkörper heraus schaut, habe ich nicht so richtig verstanden. Sie muss doch beim fertigen Kreisel heraus schauen, oder!?
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Herzliche Grüße, Horst (Kappauf)
Hallo Horst,
wie der Name sagt, läuft der Kreisel auf dem Finger, deshalb darf bzw. soll die Spitze nicht rausschauen, d.h. sie ist weiter oben. Damit liegt der Schwerpunkt des Kreisels weiter unten, und er läuft einfacher und besser.
Gruß Thomas