In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie ich Turmkreisel herstelle.
Vorab zur Geschichte: Die Kreiseltechnik ist nicht neu, und schon gar nicht von mir.
Kreisel dieser Art gibt es auf einer französischen Webseite, und auch in Deutschland haben einige Drechsler diese Technik verwendet.
Was von mir ist, ist lediglich das Design des hier gezeigten Turmkreisels.
Ich richte mir also vier verschiedene Rohlinge her.
Das Kantel ca. 4 x 4 cm und 25 cm lang.
Für die Grundplatte ein Brettchen ca. 8 x 8 cm, und 1 cm dick.
Für den Kreiselkörper verwende ich 48 mm Rohlinge, 30 mm lang,
und ein 12 x 12 mm Kantel aus Birnbaum für den Kreiselstiel.
Als erstes fange ich mit der Grundplatte für den Turm an.
Ich klemme das Brettchen zwischen eine Planscheibe und eine Körnerspitze, die bei mir durch eine Druckfeder an das Werkstück gepresst wird. Das geht natürlich auch mit einer „normalen“ Spitze, ein Stützring sollte allerdings schon sein. Um einen besseren Mitnahmeeffekt zu erzielen, habe ich die Vorderseite der Planscheibe gerändelt, also etwas strukturiert.
So sieht das dann aus.
Nun wird das Brettchen rund gedrechselt.
Danach spanne ich das Teil in passende Spannbacken, die nur etwa 4 mm tief greifen, und drechsle die Unterseite etwas hohl, damit der Turmkreisel später gut steht.
Das Holzstück anders herum gespannt, wird die Vorderseite gedrechselt.
Mit einem 20er Forstnerbohrer wird die Aufnahme für den Haltezapfen am Turm ein paar Millimeter gebohrt.
Nun spanne ich das Teil wieder zwischen die Planscheibe und eine spezielle „Körnerspitze“, die genau in die 20er Bohrung paßt.
Für diese von mir selbst entwickelte Spitze habe ich viele spezielle Einsätze, im Moment verwende ich die vierte von links.
So sollte die Grundplatte am Schluß aussehen.
Und damit es nicht zu trocken wird, hier ein kleines Video, das die bisherigen Schritte im Zusammenhang zeigt.
Nun wenden wir uns dem Turm zu, der dem Kreisel seinen Namen gibt.
Dazu spanne ich das große Kantel zwischen die Spitzen und drechsle die Form grob vor, und an dem einen Ende, im Bild oben, die Aufnahme für ein 30er Spundfutter.
Im Spundfutter fliegend gespannt, bohre ich die Lauffläche für den Kreisel ein.
Ich verwende dazu einen Forstnerbohrer, bei dem ich die Spitze weggeschliffen habe, und dessen beiden Schneiden eine kleine Mulde ergeben.
Für die weitere Bearbeitung wird das Holz von einer „Körnerspitze“ gehalten, die genau in die gebohrte Kreisellauffläche passt.
Für den Kopf des Turms, markiere ich 17 mm von oben.
Nun drechsle ich den Turm fertig.
Vor dem Abtrennen des Turmes wird noch ein 20 mm Zapfen angedreht.
Turm und Grundplatte werden zusammengesteckt und mit Holzleim verklebt.
Auch hier wieder ein kurzes Video, das die letzten Schritte noch einmal veranschaulicht.
Jetzt fehlt uns nur noch der Kreisel selber.
Dazul mache ich zuerst den Stiel.
Ich spanne das Birnbaumkantel in ein 12mm Spundfutter, das in einem Spannzangenfutter gehalten wird.
Als Gegenlager (unten) dient eine kleine Körnerspitze mit Stützring.
Nun drechsle ich den Stiel mit einem 6mm-Zapfen. Als Maß dient mir hier ein entsprechender Gabelschlüssel.
Auf beiden Seite abstechen, fertig!
Für den Kreiselkörper spanne ich den 48mm-Zylinder in genau passende Backen, die keine Abdrücke hinterlassen.
Ein 6 mm breiter Zapfen wird die Kreiselspitze,
mit der Röhre drechsle ich die Schräge.
Nun steche ich mit dem 6 mm breiten Abstechstahl soweit, wie hier auf dem Bild gezeigt, ein.
Mit einem Minischaber arbeite ich die Unterseite rund heraus.
Nun der Anfang für die Oberseite, die halbrund werden soll.
Das Holzstück passt umgedreht wieder in die selben Backen, um die Oberseite fertig zu machen.
Ein 6 mm Bohrer sorgt dafür, daß der Zapfen des Kreiselstiels genau passt.
Ein Tropfen Holzleim hält den Stiel fest, den ich mit einer Spitze, die in der Mitte eine kleine Mulde hat, bei langsam laufender Maschine hinein drücke.
Abgesehen von der Oberflächenbehandlung ist damit ein funktionierender Turmkreisel fertig.
Und nun auch noch diese letzten Schritte zur Verdeutlichung und Wiederholung als Video.
Und zum Schluß noch eine Information:
Um die kommerzielle Nachahmung dieses Turmkreisels zu verhindern, habe ich mir dessen Design schützen lassen.
Und nun viel Spaß und Erfolg beim Nachbau.
Thomas Häckel
So möchte ich auch Trechseln können,ich übe noch.
So möchte ich auch Drechseln können,ich übe noch.
Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Mein Onkel arbeitet in einer Tischlerei. Vielleicht kann er so ein tolles Spiel herstellen.
Thomas,
super Dokumentation, guter Einblick von der (wackelfreien!!) Kamera und toll, wie Du mit dem großen Meissel bei den kleinen Formen umgehst. Davor hab ich noch zu viel Respekt.
Hallo Thomas,
Also ich finde deinen Turmkreisel sehr schön und ich war auch in Bad Fallingbostel an Deinem Stand. Auch den Bericht ,Danke . Ich habe auch schon Turmkreisel gemacht aber die meisten fliegen
vom Turm .Ich finde den Fehler leider nicht.
m.f.g.Helmut Winkel