Dieser Bericht zeigt das Drechseln eines Schmuckanhängers in exzentrischer, durchbrochener Technik. Dafür verwende ich die selben Rohlinge, und wieder, wie beim vorangegangenen Bericht, die Backensätze aus Aluminium, die ich mir dafür gedreht habe. Da ich nicht alles doppelt beschreiben möchte, ist es sinnvoll, den Vorgängerbericht vorher durchzulesen, falls noch nicht geschehen.
Natürlich kann man sich auch hierfür andere Spannmöglichkeiten ausdenken.
Ich spanne den Rohling und markiere den Mittelpunkt.
An der Außenseite des Rohlings sind 6 Markierungen angebracht, um ihn während der Bearbeitung in 6 verschiedenen Positionen einspannen zu können.
Auf meinem Handauflagenoberteil sind mittels Schrauben zwei Anschläge für den Einstechstahl angebracht.
Es werden zwei Kreise eingestochen. Der größere genau durch die angezeichnete Mitte, der kleinere etwas rechts davon.
Nach dem Einstechen der zwei Kreise wird die Holzscheibe um eine sechstel Drehung versetzt wieder eingespannt. Damit kein Fehler passiert, habe ich die Kante des Spannfutters, an der ich das Holz ausrichte, mit Filzschreiber markiert.
Wieder werden die zwei Ringe eingestochen, danach der Rohling eine Markierung weiter gedreht und wieder eingestochen, usw.
So soll das Ergebnis dann annähernd aussehen.
Nun spanne ich den Anhänger in die zentrischen Backen und drechsle die Holzscheibe flacher.
Von der Mitte beginnend drechsle ich das Material vorsichtig bis zu den Einstichen von der anderen Seite heraus.
Dabei fallen die Innenteile des Anhängers heraus.
Der Ring, der die „Einzelteile“ zusammenhalten soll bleibt stehen, außerhalb des Ringes drechsle ich das Material wieder heraus.
Dies allerdings nur so weit, dass der entstehende Stern an den Spitzen aussen noch gut gehalten wird.
Hier noch mal das vorläufige Ergebnis.
Der Anhänger wird nun mit den Rillenbacken am hinteren Ring gespannt.
Nun drechsle ich das restliche Material von hinten bis zu den Einstichen weg.
Dabei fallen, genauer „fliegen“ die überschüssigen Kleinteile nach außen weg, eine Schutzbrille kann also nicht schaden.
Hier noch mal der Vorgang in Aktion.
Hier das Ergebnis.
So gerade und „platt“ sieht der Anhänger allerdings nicht so besonders schön aus.
Zuerst schleife ich den Stern hinten ab, dabei muß man das Schleifpapier natürlich so halten, dass es nicht einhaken kann.
Die Vorderseite schleife ich mit einem Miniaturwinkelschleifer.
Ich schleife vorne den Anhänger ballig, alo leicht rund, so dass die Spitzen des Sterns ziemlich dünn werden.
Hier natürlich wieder aufpassen, dass man nicht einhakt.
Auch nach innen schleife ich eine Rundung.
Mit der Hand und feinem Schleifpapier wird die Oberfläche endbearbeitet.
Das Ergebnis sollte etwa so aussehen.
Die Gestaltung des Anhängers hängt stark von der Lage der beiden Einstiche ab. Hier habe ich den größeren Ring etwas ausserhalb der Mitte gesetzt.
Das Ergebnis.
Auch die Lage und Breite des Ringes, der die Einzelteile zusammenhält, beeinflusst das Aussehen des Anhängers stark.
Die Maße für den Ring nehme ich auf der Vorderseite mit der Schieblehre ab, und übertrage sie mit dem Zirkel auf die Rückseite.
Hier wieder das Ergebnis.
Wichtig ist auch hier wieder, dass die Spitzen des Sterns noch gut am Rand festsitzen.
Auch hier erfordert das Schleifen natürlich etwas Fingerspitzengefühl.
Durch einen kleineren Ring auf der Rückseite entsteh also ein doch sehr anderes Aussehen.
Hinten ein Loch in den Ring gebohrt, ein Haken eingeklebt, ein Silberkettchen oder Lederband durchgefädelt und in ein Etui verpackt.
Alle drei Anhänger sind in der selben Art und Weise hergestellt, beim linken habe ich allerdings jeweils nur einen Ring eingestochen.
Man kann also durch Verändern von Anzahl und Lage der Einstiche und durch variieren des „Halteringes“ recht große Veränderungen erreichen.
Auch ist es natürlich nicht festgeschrieben, dass so ein Anhänger sechs Ecken haben muß. Auch hier kann man variieren und em Anhänger ein anderes Aussehen geben.
Ach ja, die Holzart in diesem Fall ist Flieder.
Wenn Sie Fragen zu der Vorgehensweise, Anregungen, oder sonstige Kommentare zu diesem Bericht haben, können Sie diese gerne hier hinterlassen.
Soweit es sich um Fragen handelt, werde ich sie hier an dieser Stelle beantworten.
Vielen Dank!
Hoe lang moet de balk zijn waar de draaibeitel op steunt
(Wie lang sollte der Balken sein, auf dem der Drehmeißel aufliegt?)
Der muß keine Mindestlänge haben, aus meiner Sicht genügen da 10 cm auch.
(Het hoeft geen minimale lengte te hebben, naar mijn mening is 10 cm voldoende.)
Gruß Thomas
Hallo Thomas !
Der Ablaufplan für die Schmuckstücke IST sehr informativ , danke !
Verkaufst Du einen Satz der Spannbacken ?
Weiter viel Freude !
Lenz
Hallo Lenz,
natürlich verkaufe ich die Spannbacken, unter https://drechsler-wissen.de/werkzeug-angebote/ stehen Preise usw. Ich bräuchte natürlich dazu den Typ des Spannfutters, auf den die Backen passen sollen.
Gruß Thomas