Wie trocknest Du deine Hölzer?

Hallo,
wie trocknest Du deine Hölzer?
Ich habe im Frühjahr ein paar Zwetschgenstämme ergattert. Diese habe ich in ca. 30 cm lange Stücke geschnitten und die Hirnholzflächen mit einem Acryllack gegen zu schnelle Austrocknung beschichtet. gelagert habe ich diese in einem überdachten nicht zu zugigen Schattenbereich.  Neulich habe ich mir die Stücke mal wieder angesehen und musste feststellen, das diese doch zum Teil heftig gerissen sind.
Was kann man besser machen?
Viele Grüße

Hallo,
ich antworte vorerst mal  hier, da ich gerade am Überlegen bin, wie ich überhaupt mit Fragen auf dieser Seite umgehe, möglicherweise mache ich da eine eigene Seite dafür.

Grundsätzlich hast du eigentlich fast alles richtig gemacht, allerdings ist Zwetschgenholz eines der rissfreudigsten Hölzer überhaupt, und es ist sehr schwierig, größere Stücke rissfrei zu trocknen. Es gibt natürlich technische Möglichkeiten mit heißem Dampf bzw. Unterdruck, ich gehe aber davon aus, dass diese beim „Normalanwender“ ausscheiden.

Grundsätzlich würde ich Holzstämme immer in längeren Stücken lagern, soweit das möglich ist. Wenn ein 30 cm Stück an beiden Stirnseiten 10 cm reißt, dann ist es damit praktisch wertlos und nur noch als Brennholz geeignet.

Im Normalfall drechsle ich solche Hölzer so bald wie möglich vor, d.h. aus dem nassen Holz Schalen vordrechseln, oder Bohlen bzw Kanteln sägen. Je dünnwandiger, desto mehr kann das Holz arbeiten, bzw. sich verformen, ohne zu reißen.

Trotzdem hat man natürlich immer einen gewissen Prozentsatz des Holzes, das auch bei fachmännischer Trocknung Risse bekommt, und wie oben beschrieben, ist dieser Anteil ist bei Zwetschge besonders hoch.

Gruß Thomas

(und wenn jemand noch andere gute Tipps für diesen Fall hat, kann er sie hier natürlich gerne als Kommentar anhängen)

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5 Antworten zu Wie trocknest Du deine Hölzer?

  1. Martin sagt:

    Hallo zusammen,

    zur Zwetschge/Pflaume:
    Stamm zumindest durch den Kern spalten (halbieren).
    Wer mit dem Hirnholz arbeiten möchte sollte das Splintholz entfernen da dieses besonders heftig reißt und dabei dann der Riss in das Kernholz hineinläuft. Das Einreißen lässt sich dadurch zwar nicht verhindern aber etwas verringern.
    Beim Umfang schwindet Holz, im Schnitt über alle Hölzer, um max. 10% ( wobei die Holzfeuchtigkeit von etwa 30% – Fasersättigungspunkt – auf 0% gerechnet wird). Bedeutet rein rechnerisch: pro 3% Holzfeuchteänderung ca. 1% Dimensionsänderung in tangentialer Richtung. Für jede Holzart gibt es eigene Schwundwerte.
    Siehe kostenlos bei:
    http://www.tischler-ole-welzel.de/

    Die Erle ist ein völlig unkompliziertes Holz das gut steht und wenig schwindet. Es ist ähnlich hart wie Fichte und lässt sich sehr einfach drechseln.

  2. willy rottiers sagt:

    Herr Thomas
    Kan ich adresse bekommen ?
    Zeer mooie beelden foto‘ !!!!

  3. willy rottiers sagt:

    Gute morgend
    zeer schone gefeliciteerd
    Herr send my adresse ,!!!!

  4. Thomas sagt:

    Hallo Frank,
    zu Erle kann ich jetzt selbst wenig sagen, hab ich noch nicht in der Hand gehabt, es reißt aber bestimmt deutlich weniger als Zwetschge.
    Wenn also das Verfahren bei Zwetschge funktioniert, kann es bei Erle nicht verkehrt sein.
    Gruß Thomas

    Vielleicht hat ja ein anderer Besucher dieser Seite hiervon mejr Ahnung.

  5. Frank sagt:

    Hallo,
    ich drechsel erst seit wenigen Wochen und habe vor kurzem auch eine Zwetschge bekommen und hab sie zum Trocknen so bearbeitet:
    1. Stücke abschneiden (ca. 8 cm länger als der Durchmesser)
    2. 1x spalten, da wo sich evtl. schon ein Riss andeutet
    3. mit Kerzenwachs die Hirnholzseiten einstreichen oder eintauchen

    Die Rinde hab ich dran gelassen, weil ich auch schon eine Kirsche so behandelt habe, allerdings ohne Rinde, die ist total gerissen.

    Gelagert hab ich sie zurzeit in meiner Werkstatt.

    Ob das fachlich richtig ist, kann ich nicht sagen.
    Bis jetzt funktioniert es einwandfrei.

    Jetzt hab ich noch einiges an Erle bekommen.
    Zum vordrechseln ist es viel zu viel.
    Wie lagert und trocknet man Erle am besten?

    Gruß Frank

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