Die Sonderausstellung kann noch bis zum 23. Juli 2017 während der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden.
Die genaue Adresse ist:
Deutsches Knopfmuseum
Tachauer Straße 2
95671 Bärnau
In diesem Beitrag geht es darum, kleine Gewürzschaufeln zu drechslen. Bevor ein Video den Vorgang im Zusammenhang zeigt, möchte ich die einzelnen Schritte kurz erläutern, damit am Ende hoffentlich keine Fragen mehr offen bleiben.
Ich beginne mit einem Kantel, hier Birnbaum, mit ca. 25 x 25 mm Querschnitt, und drechsle es rund.
Nun bohre ich ein 18 mm Loch, ca. 40 mm tief in die Stirnseite. Die Schneiden des Bohrers habe ich dazu rund zugeschliffen.
Die Innenseite des Loches schleife ich aus, zuerst mit Schleifpapier, dann mir Schleifvließ, danach wachse ich sie ein.
Da ich eine große Abneigung davor habe, Schleifpapier in sich drehende Öffnungen mit dem Finger hineinzuhalten, verwende ich als Halter ein rundes Holz, das mit Klettbelag beklebt ist. Die „Finger-Variante“ sieht man leider sehr häufig, und das nicht nur von Anfängern.
Mit einem leicht konischen Gegenlager aus Holz im Reitstock wird das Werkstück für die weitere Bearbeitung sicher abgestützt.
Nun markiere ich die Tiefe der Bohrung,
… und drechsle die Außenform der Schaufel, schleife sie etwas und wachse sie ein.
Auf einem kleinen Tellerschleifer bekommt sie dann ihre endgültige Form.
Stiellänge und Größe der Schaufel kann man natürlich variieren, je nach Verwendungszweck.
Das Video zeigt nun den ganzen Vorgang im Zusammenhang:
In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie ich einen Salzstreuer in der hier gezeigten Form herstelle.
Bevor ein Video den Vorgang im Zusammenhang zeigt, hier die einzelnen Schritte näher erläutert.
Zuerst drechsle ich ein Kantel rund, hier Kirschbaum.
Für guten Halt im Spannfutter wird ein 45 mm Zapfen angedreht.
Mit einem kleinen Schaber drechsle ich die Aufnahme für den Gummistopfen.
Ein 25 mm Forstnerbohrer schaft Platz für den Salzvorrat.
Mit der Spitze des Meißels steche ich einen kleinen Rezeß ein. Hiermit wird daas Holzstück nachher für die weitere Fertigung im Spannfutter gehalten, später garantiert er den guten Sitz des Gummiverschusses.
Nun drechsele ich die Außenform grob vor.
Mit einem 5er Bohrer wird das Loch nach oben hin verlängert.
Nun vergrößere ich den Salzvorratsbehälter noch etwas.
Das Ganze wird nun anders herum eingespannt, und das Streuloch mit 2,5 mm fertig gebohrt.
Nun drechsle ich die Außenform fertig.
Nun den Streuer schleifen,
… und einwachsen.
Die obere Öffnung schleife ich auf meinem Minischleifteller einseitig rund ab.
Die Kanten noch etwas abschleifen und einwachsen.
Mit dem Gummistopfen unten verschließen, und fertig ist der Salz- oder auch Pfefferstreuer.
Bevor ich meine Farbtöpfe wieder wegstelle, habe ich noch eine Serie normaler, bunter Kreisel gemacht.
Vor dem zugehörigen Video am Ende des Beitrags noch ein paar Erläuterungen:
Das verwendete Spannfutter besteht aus Spannzangen (hier 25 mm) mit Anzugsgewinde.
Das Gegenlager beim Drechseln ist die Reitstockeinheit aus meiner Kugelspannvorrichtung, mit einem Holzeinsatz, der in der Mitte eine Vertiefung hat, so daß er an der Kreiselspitze gegen halten kann. Zwischen beiden Teilen sorgen ein paar Tellerfedern für ein bischen Elastizität.
Ach ja, und als Spitzschutz beim Malen dient eine alte Konservendose mit mk2-Aufnahme, die ich jeweils über den Kreisel schiebe, damit mir die Werkstatt nicht versaut wird. Konservendosen gibts schon länger, mk2-Konus auch, aber in der Verbindung Dose + Konus ist es eine Eigenentwicklung.
Und jetzt viel Spaß beim Video, das das Drechseln und die Farbgestaltung zeigt.
Hier wieder mal eine Drechselbank voller bunter Turmkreisel. Die Bemalung ist zwar ziemlich aufwändig, hat aber aus meiner Sicht mit „malen“ relativ wenig zu tun. Ich spreche daher lieber von technischen Spielereien mit Farben.
Aber nun zu den einzelnen Schritten der Gestaltung:
Zuerst werden die beiden Teile, Turm und Kreisel, grundiert.
Danach trage ich mit Acrylfarbe den Grundüberzug auf, den ich an einigen Stellen ins Schwarze verlaufen lasse.
Für die weiter Farbgestaltung habe ich mir eine besondere Halterung gebaut, mit deren Hilfe nicht nur der Turm in der Drechselbank, sondern auch um seine eigene Achse gedreht werden kann. Dies ist zum Auftragen der Farbpunkte sehr hilfreich.
Ich trage diese mit einem kleinen Pinsel auf, durch anschließende Rotation in der Drechselbank verlaufen die Punkte dann zur Turmspitze hin. Wegen der entstehenden Luftverwirbelungen tun sie dies nicht gerade, sondern in sauber geschwungenen Linien.
Eine zurechtgeschnittene Schachtel fängt die dabei herumfliegenden Farbspritzer auf.
Und für alle Sicherheitsfanatiker: Mit hat es dabei zwar noch nie einen Kreisel zerlegt, aber natürlich gehe ich beim Rotieren des Objektes auf Abstand.
Auch für den Kreisel selbst habe ich mir eine Vorrichtung gebaut.
Normalerweise dreht man einen Kreisel beim Bemalen um seine eigene Achse, so daß die innen aufgetragenen Farbpunkte durch die Fliehkraft nach außen verlaufen, was mir allerdings zu einfach war. Ich wollte die Punkte von außen nach innen verlaufen lassen, was auch eher zu der Kreiselform passt.
Auch hier wieder der Karton als Spritzschutz, und beim Drehen ein bischen Abstand, man kann ja nie wissen.
So könnte der bemalte Kreisel dann aussehen.
Das waren grob die einzelnen Schritte, die genaue Vorgehensweise im Detail zeigt das anschließende Video (16 min).
Wie viele Drechsler habe ich zur Staubminimierung in meiner Werkstatt auch einen Raumluftfilter.
Zur optimalen Filterung und Luftumwälzung empfehlen die Hersteller dazu gerne die Deckenmontage.
Wie funktioniert das?
Nun, der Staub, der beim Drechseln entsteht, wird mit Hilfe der Funktion „Luftumwälzung“ ersteinmal soweit im Raum gleichmäßig verteilt, bis er den Luftfilter überhaupt erreicht. Durch die optimale Verteilung wird nicht nur die Nase des Drechslers, sondern auch jeder noch so entfernte Winkel in dem Raum gut mit Partikeln versorgt. Erst jetzt kann der Filterungsprozeß überhaupt richtig beginnen. Es wird durch das Gerät also das verdünnte Luft-Staub-Gemisch gefiltert, die dadurch entstandene „saubere“ Luft danach aber sofort wieder gut in der Restbrühe verteilt.
Zugegeben! Durch die permanente Filterung sinkt der Staubgehalt der Luft mit der Zeit ab, sofern kein Nachschub produziert wird, aber richtig gefallen hat mir das eigentlich nie.
Meine Werkstatt besteht nicht nur aus einem Raum, sondern aus mehreren kleinen. In einem davon steht meine Drechselbank. Direkt dahinter habe ich den Raumluftfilter in ein passendes Loch in der Wand positioniert. Beim Drechseln, oder wenn ich auf andere Weise an der Drechselbank Staub produziere, läuft der Filter grundsätzlich auf kleinster Stufe mit.
Der Geräuschpegel ist ok, und da ich alleine bin, stört es im angrenzenden Raum auch niemanden, wenn die Luft dort in Bewegung ist.
So sieht die andere Seite der Wand dann nebenan aus.
Der beim Drechseln entstehende Staub wird nun durch den stetigen Luftzug ohne Umweg direkt vom Filter abgesaugt, der Nebenraum bekommt nur gereinigte Luft, die natürlich durch die offene Tür wieder zurückfließt. Der entstehende Zug ist einerseits so gering, daß er nicht stört, aber doch so groß, daß Luft den Raum nur durch den Filter verlassen kann.
Unter dem Raumluftfilter habe ich noch eine zweite Absaugung, die ich aber nur bei Bedarf, also vor Allem beim Schleifen, verwende.
Über einen flexiblen Schlauch wird der Staub eine Etage nach oben gesaugt,
… wo eine umgebaute Uralt-Absaugung den Weitertransport ins Freie übernimmt.
Anhand des folgenden Videos kann man sehr gut erkennen, wie die Absaugung mittels Raumluftfilter wirkt.
Ich habe für den Test trockenes Buchenholz verwendet, und den Meißel nicht extra neu geschliffen.
Man kann vor dem schwarzen Hintergrund sehr gut erkennen, wie der Staub nach rechts in die Absaugung zieht, und innerhalb von Sekunden verschwunden ist.
Im Vergleich zu früher muß ich den Filter jetzt wesentlich häufiger sauber machen, was aber natürlich ein Beleg für die gute Reinigungswirkung ist.
Die Kombination der beiden Absaugungen sorgt für eine nahezu staubfreie Drechselwerkstatt.
In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie ich Turmkreisel herstelle.
Vorab zur Geschichte: Die Kreiseltechnik ist nicht neu, und schon gar nicht von mir.
Kreisel dieser Art gibt es auf einer französischen Webseite, und auch in Deutschland haben einige Drechsler diese Technik verwendet.
Was von mir ist, ist lediglich das Design des hier gezeigten Turmkreisels.
Ich richte mir also vier verschiedene Rohlinge her.
Das Kantel ca. 4 x 4 cm und 25 cm lang.
Für die Grundplatte ein Brettchen ca. 8 x 8 cm, und 1 cm dick.
Für den Kreiselkörper verwende ich 48 mm Rohlinge, 30 mm lang,
und ein 12 x 12 mm Kantel aus Birnbaum für den Kreiselstiel.
Als erstes fange ich mit der Grundplatte für den Turm an.
Ich klemme das Brettchen zwischen eine Planscheibe und eine Körnerspitze, die bei mir durch eine Druckfeder an das Werkstück gepresst wird. Das geht natürlich auch mit einer „normalen“ Spitze, ein Stützring sollte allerdings schon sein. Um einen besseren Mitnahmeeffekt zu erzielen, habe ich die Vorderseite der Planscheibe gerändelt, also etwas strukturiert.
So sieht das dann aus.
Nun wird das Brettchen rund gedrechselt.
Danach spanne ich das Teil in passende Spannbacken, die nur etwa 4 mm tief greifen, und drechsle die Unterseite etwas hohl, damit der Turmkreisel später gut steht.
Das Holzstück anders herum gespannt, wird die Vorderseite gedrechselt.
Mit einem 20er Forstnerbohrer wird die Aufnahme für den Haltezapfen am Turm ein paar Millimeter gebohrt.
Nun spanne ich das Teil wieder zwischen die Planscheibe und eine spezielle „Körnerspitze“, die genau in die 20er Bohrung paßt.
Für diese von mir selbst entwickelte Spitze habe ich viele spezielle Einsätze, im Moment verwende ich die vierte von links.
So sollte die Grundplatte am Schluß aussehen.
Und damit es nicht zu trocken wird, hier ein kleines Video, das die bisherigen Schritte im Zusammenhang zeigt.
Nun wenden wir uns dem Turm zu, der dem Kreisel seinen Namen gibt.
Dazu spanne ich das große Kantel zwischen die Spitzen und drechsle die Form grob vor, und an dem einen Ende, im Bild oben, die Aufnahme für ein 30er Spundfutter.
Im Spundfutter fliegend gespannt, bohre ich die Lauffläche für den Kreisel ein.
Ich verwende dazu einen Forstnerbohrer, bei dem ich die Spitze weggeschliffen habe, und dessen beiden Schneiden eine kleine Mulde ergeben.
Für die weitere Bearbeitung wird das Holz von einer „Körnerspitze“ gehalten, die genau in die gebohrte Kreisellauffläche passt.
Für den Kopf des Turms, markiere ich 17 mm von oben.
Nun drechsle ich den Turm fertig.
Vor dem Abtrennen des Turmes wird noch ein 20 mm Zapfen angedreht.
Turm und Grundplatte werden zusammengesteckt und mit Holzleim verklebt.
Auch hier wieder ein kurzes Video, das die letzten Schritte noch einmal veranschaulicht.
Jetzt fehlt uns nur noch der Kreisel selber.
Dazul mache ich zuerst den Stiel.
Ich spanne das Birnbaumkantel in ein 12mm Spundfutter, das in einem Spannzangenfutter gehalten wird.
Als Gegenlager (unten) dient eine kleine Körnerspitze mit Stützring.
Nun drechsle ich den Stiel mit einem 6mm-Zapfen. Als Maß dient mir hier ein entsprechender Gabelschlüssel.
Auf beiden Seite abstechen, fertig!
Für den Kreiselkörper spanne ich den 48mm-Zylinder in genau passende Backen, die keine Abdrücke hinterlassen.
Ein 6 mm breiter Zapfen wird die Kreiselspitze,
mit der Röhre drechsle ich die Schräge.
Nun steche ich mit dem 6 mm breiten Abstechstahl soweit, wie hier auf dem Bild gezeigt, ein.
Mit einem Minischaber arbeite ich die Unterseite rund heraus.
Nun der Anfang für die Oberseite, die halbrund werden soll.
Das Holzstück passt umgedreht wieder in die selben Backen, um die Oberseite fertig zu machen.
Ein 6 mm Bohrer sorgt dafür, daß der Zapfen des Kreiselstiels genau passt.
Ein Tropfen Holzleim hält den Stiel fest, den ich mit einer Spitze, die in der Mitte eine kleine Mulde hat, bei langsam laufender Maschine hinein drücke.
Abgesehen von der Oberflächenbehandlung ist damit ein funktionierender Turmkreisel fertig.
Und nun auch noch diese letzten Schritte zur Verdeutlichung und Wiederholung als Video.
Und zum Schluß noch eine Information:
Um die kommerzielle Nachahmung dieses Turmkreisels zu verhindern, habe ich mir dessen Design schützen lassen.
Und nun viel Spaß und Erfolg beim Nachbau.
Thomas Häckel
Nachdem ich in den letzten Wochen mehrmals auf das Thema gestoßen bin, habe ich ein kleines Video gedreht, das das Drechseln eines einfachen Holzringes zeigt.
Dabei geht es mir nicht so sehr um den Ring an sich, sondern mehr darum, zu zeigen, daß man keine große Spezialvorrichtung braucht, so ein Teil zu spannen. Ein Stück Holz in einem Spundfutter geht nicht nur genauso, wenn nicht besser, und es birgt wesentlich weniger Unfallgefahren als ein herkömmliches Drechselfutter.
Im Video habe ich für das Spannen dasselbe Holzstück genommen, aus dem schon der Ring selber gedrechselt wurde. In der Praxis eignet sich dafür weicheres Holz besser, z.B. Linde.